Volkstrauertag Gertenbach

Gedenken mit Stahlhelm und Hakenkreuz

Seit Jahren organisiert Otto Baumann über die “Reservistenkameradschaft Werra-Gertenbach” den jährlichen Volkstrauertag in Gertenbach. Einst die größte Veranstaltung ihrer Art im Werra-Meißner-Kreis, mit vielen auswärtigen Besucher:innen, ist sie seit Bekanntwerden rechtsextremer Verstrickungen Baumanns zu einer kläglichen Ansammlung von militärisch auftretenden Reservisten und Baumann-Anhänger*innen geworden. Dies hielt Baumann nicht davon ab stets selbst eine Rede auf dem örtlichen Friedhof zu halten, in welcher er seine kruden Ansichten über Vergangenheit und der Gegenwart darstellte.

Teil der Veranstaltung ist das Trauern um Wehrmachtssoldaten die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Hierzu werden Stahlhelme und Fotos aufgestellt, auf welchen Hakenkreuze abgebildet sind.

Im Jahr 2022 erschien Baumann in Altagskleidung auf dem Friedhof. Aufgrund seiner rechtsextremen Ansichten und Tätigkeiten ist ein Ausschlussverfahren des Reservistenverbands gegen ihn anhängig, was ihm offenbar das Tragen von Uniform verbietet. Das Reden überließ Baumann seinem Nachfolger Björn Heldmann. Die Frankfurter Rundschau berichtete, dass die Veranstaltung nicht beim Reservistenverband angemeldet war und somit eigentlich niemand befugt war Uniform zu tragen.

2020 wurden der Volkstrauertag der Reservisten mit Musik gestört.[1] Zwei Jahre später organisierte die Kulturinitiative offenes Gertenbach zum Volkstrauertag 2022 eine alternative Veranstaltung und pflanzte eine Korbinansapfel.[2]

 

[1] https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/witzenhausen-ort44473/stilles-gedenken-an-kriegsopfer-90101110.html

[2] https://www.hessenschau.de/gesellschaft/gespaltenes-gertenbach-ein-zankapfelbaum-zum-volkstrauertag-v1,dorf-gertenbach-volkstrauertag-100.html